Der Sommer naht, die Kleider werden kürzer und die lästigen Dellen ziehen wieder unsere Aufmerksamkeit auf sich und damit auch die Frage: Wie werde ich Cellulite los?
Vorab: Cellulite ist keine Krankheit und kann selbst an sehr schlanken Beinen auftreten. Mehr als 85 % der Frauen sind von dieser sogenannten „Orangenhaut“ betroffen und die meisten empfinden diese Dellen als störend. Der Druck ist groß und der Markt für Kosmetikprodukte hat dies schon lange erkannt. Da wundert es nicht, dass sich Anti-Cellulite-Produkte gut verkaufen.
Der Anteil der Männer, die mit Orangenhaut zu kämpfen haben, ist verschwindend gering. Erst bei starkem Übergewicht und Verlust von Muskulatur können sich Dellen abzeichnen.
Was ist Cellulite?
Das weibliche Bindegewebe ist weich und stark dehnbar. Durch das Östrogen werden mehr Fettdepots angelegt und Dellen werden sichtbar, wenn sich die Fettzellen durch das steppdeckenähnliche Kollagengerüst durchdrücken. Bei Männern hingegen sind diese Kollagenfasern netzartig ausgebildet und dadurch bilden sich die Fettzellen nicht unter der Haut ab.
Sicherlich werden sich einige Frauen fragen: Was hat sich die Natur dabei gedacht? Auch wenn viele darunter leiden, hatte diese schlaue Erfindung des Körpers jahrhundertelang einen positiven Effekt: Während der Schwangerschaft wird das Gewebe stark belastet und sollte dehnbar sein. Die Fettdepots schützen die Schwangere und das Ungeborene bzw. stellen sicher, dass genügend Energie während der Stillzeit zur Verfügung steht.
Cellulite ist ein rein kosmetisches Problem und wird bei den meisten erst sichtbar, wenn man die Haut an Oberschenkeln und Po leicht zusammendrückt. Je nach Hautbild wird es in 3 Stadien aufgeteilt:
Grad 1: sichtbare Dellen bei einem Kneiftest
Grad 2: Dellen, die sich im Stehen abzeichnen
Grad 3: sichtbare Dellen im Liegen
Was verursacht Cellulite?
Neben der genetischen Veranlagung kann ein Zusammenwirken von Hormonen, Bewegungsmangel, fettigem Essen, Alkohol, Nikotin und Stress zu Cellulite führen. Je mehr Fettdepots angelegt werden, umso mehr pralle Fettzellen drücken sich durch das Bindegewebe und führen zu den unschönen Dellen. Ein ungesunder Lifestyle, welcher aus starkem Konsum von Kaffee, Alkohol und Nikotin besteht, kann den Stoffwechsel zusätzlich beeinflussen und dazu führen, dass das Bindegewebe ausleiert.
Ganz verhindern kann man Cellulite nicht. Was aber tun, wenn sich an den Oberschenkeln immer mehr Dellen abzeichnen? Es gibt eine ganze Reihe an Möglichkeiten, die Ursachen zu bekämpfen und das Erscheinungsbild zu verbessern. Wir haben vier wertvolle Tipps, um Cellulite den Kampf anzusagen.
Tipp 1: Mit Sport gegen Cellulite
Alles, was die Durchblutung anregt und Fettzellen reduziert, hilft gegen Cellulite. Sport bietet hier die besten Voraussetzungen, um das Gewebe zu straffen und Körperfett zu verlieren. Zudem erhöhen Muskeln den Grundumsatz und wo Muskeln sind, können sich nicht so leicht Fettdepots ansammeln. Regelmäßige gezielte Workouts, die Gesäß, Beine oder den Bauch trainieren, können bereits nach 6 Wochen einen positiven Effekt bewirken.
Um Cellulite effektiv zu bekämpfen, sind Übungen wie Kniebeugen, Squads oder Lunges hilfreich. Ein 20-minütiges Training lässt sich bequem in den Alltag integrieren und kann ohne Hilfsmittel durchgeführt werden. Experten empfehlen zweimal Ausdauer- und einmal Krafttraining pro Woche. Wer bereits an Sport gewöhnt ist, kann zusätzliche HIT-Einheiten in die Workouts einbauen.
Tipp 2: Die richtige Ernährung
Allein durch Diäten kann man Cellulite nicht wegzaubern. Ganz im Gegenteil: Crashdiäten können sogar Orangenhaut begünstigen. Zudem führt ein ständiges Auf und Ab des Gewichtes dazu, dass Kollagenfasern geschwächt werden.
Um Muskulatur aufzubauen, ist es wichtig, auf eine ausreichende Proteinzufuhr zu achten. Käse, Quark, mageres Fleisch, Tofu oder Fisch sollten nicht auf dem Speiseplan fehlen.
Im Kampf gegen Cellulite haben sich vor allem Vitamin C und E bewährt. Vitamin C finden wir in Gemüse und Zitrusfrüchten (Orangen, Zitrone, Grapefruit).
Während Vitamin C die Fettverbrennung beschleunigt und die Kollagensynthese anregt, schützt Vitamin E vor freien Radikalen und kann einen reparierenden Effekt auf geschädigte Bindegewebsfasern haben. Für eine schöne, gesunde Haut wird empfohlen, jeden Tag bis zu 30 mg Vitamin E aufzunehmen. Hierfür sind täglich eine Handvoll Nüsse, hochwertige Pflanzenöle wie z. B. Olivenöl und der Verzehr von 2 bis 3 Milchprodukten ausreichend.
Auf zu viel Zucker, Fett und Alkohol sollte verzichtet werden. Auch Salz nur in kleinen Mengen verwenden, um Wassereinlagerungen zu vermeiden.
Tipp 3: Zusätzliche Pflegeprodukte
Anti-Cellulite-Produkte allein reichen nicht aus, um Dellen über Nacht wegzucremen. Auch wenn sich die Haut danach gut anfühlt, reicht die Wirkung nicht aus, um bis zu den Fettzellen durchzukommen. Damit die Haut gestrafft und gepflegt wird, sollten sie trotzdem eingesetzt werden.
Um die Durchblutung anzuregen, eignen sich besonders gut Cremes mit Koffein oder grünem Tee. Einfach auf die betroffenen Stellen auftragen und mit leichtem Druck und kreisenden Bewegungen einmassieren. Fertig.
Regelmäßig angewendet, straffen und festigen die Wirkstoffe die äußere Hautschicht und machen sie widerstandsfähiger.
Tipp 4: Kälte- und Wärmetherapie
Sowohl Kälte als auch Wärme können eingesetzt werden, um das Erscheinungsbild von Cellulite zu verbessern.
Zum Beispiel bewirken regelmäßige Saunabesuche wahre Wunder: Schlackenstoffe werden ausgeschieden und die Haut fühlt sich weich und elastisch an.
Bei der Kryotherapie kommt die Kältekammer zum Einsatz. Bei bis zu -160 Grad wird die Körpertemperatur in 1–3 Minuten auf ca. 10 Grad runtergekühlt. Nach der Prozedur setzt der Körper alles daran, um die Temperatur wieder hochzufahren. Die Durchblutung wird angeregt und der Stoffwechsel läuft auf Hochtouren. Die Haut ist prall und fest. Für einen langfristigen Effekt werden vom Therapeuten 20 bis 30 Prozeduren in kurzen Zeitabständen empfohlen.
Es gibt eine ganze Reihe an Maßnahmen, die helfen, das Erscheinungsbild von Cellulite zu verbessern. Zu guter Letzt sei gesagt, dass durch eine operative Fettabsaugung Fettzellen entfernt werden, aber die Orangenhaut meist bestehen bleibt oder sich später erneut entwickelt.