Was ist Botulinum?
Hierbei handelt es sich um ein Protein, welches aus dem Bakterium Clostridium Botulinum gewonnen wird und unter dem Handelsnamen Botox bekannt ist. Es ist ein verschreibungspflichtiges Medikament, welches vor allem für Unterspritzungen und die Faltenbehandlung bekannt ist. Es dient jedoch auch zur Therapie von neurologischen Bewegungsstörungen und einer übermäßigen Schweißentwicklung.
Kurzübersicht Botulinum
Behandlungsdauer | je nach Region 15 bis 30 Minuten |
Technik | Unterspritzungen mit einer feinen Nadel |
Material | Botulinumtoxin |
Schmerzen | gering |
Behandlung & Betäubung | ambulant, örtliche Betäubung möglich |
Gesellschaftsfähig | sofort |
Kosten | ab ca 12 Euro pro Einheit |
Haltbarkeit | bis zu 6 Monate |
Wie wirkt Botulinum bei der Faltenbehandlung?
Die mimischen Muskeln sind sehr aktive Muskeln. Über sie graben sich im Laufe eines Lebens in die Haut Falten ein. Hierzu gehören beispielsweise die bekannten Lachfalten, Zornesfalten oder Stirnfalten, die auch als Kollagenbrüche bezeichnet werden.
Zur Faltenbehandlung kommt Botox® zum Einsatz, da das Medikament durch eine Blockade die Muskelkontraktion vermindert. Dank der Injektionen in die jeweilige Muskulatur tritt eine dosisabhängige Entspannung ein. Sie hat die Konsequenz, dass die Falten sich glätten.
Sollten sie noch nicht zu stark eingegraben sein, können die Falten sogar temporär verschwinden. Da der Körper das Medikament Botulinum abbaut, ist das Ergebnis nicht von Dauer.
Wie sieht eine Botox Behandlung aus?
Die Unterspritzungen mit Botulinumtoxin dienen dazu, einzelne Fältchen individuell zu behandeln und zu glätten. Teilweise werden zusätzliche Wirkstoffe wie Hyaluron-Filler eingesetzt, um eine ganzheitliche Therapie gegen die Hautalterung durchzuführen. Was das richtige Behandlungskonzept für den Patienten ist, legt dieser mit dem Arzt fest.
Im Rahmen der Botox-Behandlung injiziert ein Facharzt das Mittel mit einer sehr dünnen Nadel unter die Haut. Von außen ist nichts zu sehen und auch die Schmerzentwicklung ist extrem gering. Die meisten Patienten spüren den Pikser kaum. Darüber hinaus setzt der Arzt eine lokale Betäubung, wodurch die Stichwirkung zusätzlich gemindert wird. Auch Kälteapplikationen kommen zum Einsatz.
Die Behandlung selbst dauert nur wenige Minuten. Das Medikament verringert die Reizleitung vom Nerv auf die Muskulatur. Muskeln und Haut entspannen sich. Nach wenigen Tagen ist ein deutlicher Glättungseffekt zu bemerken.
Für welche Falten eignen sich Botoxunterspritzungen besonders gut?
Der typische Anwendungsbereich für Botoxspritzen sind Falten in dem oberen Gesichtsdrittel. So kann Botox® Stirn und den Augenbereich gut glätten. Darüber hinaus kann das Mittel unschöne Falten an den Seiten des Nasenrückens lindern, die gern als „bunny lines“ bezeichnet werden. Gleiches trifft auf kopfsteinpflasterartige Grübchen am Kinn zu.
Während mit Botox der Stirn und Augenbereich besonders oft behandelt wird, kommt das Medikament für Hals und Dekolleté nur selten zum Einsatz. Möglich ist es aber.
Hier sind die häufigsten Botoxbehandlungen im Überblick:
Kann ich nach der Behandlung gleich wieder unter Menschen?
Nach einer Botulinuminjektion können Schwellungen und blaue Flecken an den Einstichstellen zu sehen sein. Die blauen Flecken können überschminkt werden und sind in der Regel nach wenigen Tagen verschwunden. Gegen die Schwellungen helfen Kühlpads
Allergische Reaktionen gegen das Medikament treten sehr selten auf.
Eignen sich Botoxbehandlungen zur Faltenvorbeugung?
Eine frühe Anwendung des Medikaments kann sich als hilfreich erweisen, um Falten vorzubeugen. Das begründet sich in der Wirkung der Substanz. So wird sie unmittelbar in den Muskeln gespritzt und blockiert dort die Nervenimpulse. Der Muskel wird somit gelähmt und kann sich nicht wie sonst anspannen. Genau daran lässt sich die vorbeugende Wirkung ablesen: Die Muskelentspannung glättet Falten und kann durch die Lähmung verhindern, dass sich Mimikfalten ausbilden. Es hat sich gezeigt, dass sich Botoxbehandlungen vor allem zur Vorbeugung von Zornesfalten eigenen.
Wann und wie lange wirkt Botulinum?
In den meisten Fällen tritt der Behandlungseffekt nach 48–72 Stunden ein, der maximale Effekt wird nach 1–2 Wochen erreicht. Selten kann es bis zum Einsetzen der Wirkung auch länger dauern.
Die Blockade zwischen Nerv und Muskel hält in der Regel bis zu 6 Monate.
Schritt für Schritt bilden sich die Veränderungen durch das Medikament zurück. Die Muskeln übernehmen wieder ihre Tätigkeit und entsprechend lang bleibt auch das faltenglättende Resultat der Injektion bestehen. Sofern gewünscht, lässt sich die Botoxbehandlung wiederholen.
Wie hoch sind die Kosten einer Botox Behandlung?
Die Kosten einer Unterspritzung mit Botulinum fallen je nach Produkt, Region und benötigten Einheiten unterschiedlich aus. Pro Einheit kann der Preis zwischen 8 und 12 Euro liegen. Zur Behandlung z. B. der Zornesfalte sind ca. 20 Einheiten notwendig.
Macht eine Behandlung mit Botox mein Gesicht maskenhaft?
Diesen Effekt befürchten einige Patienten. Doch die Sorge ist unbegründet, sofern die Dosierung nicht zu hoch ist. Nur dann kann der Maskeneffekt entstehen, der das Gesicht emotionslos wirken lässt
Wer darf Botox spritzen?
In Deutschland ist dies nur Ärzten vorbehalten, die ein Studium der Humanmedizin studiert haben. Heilpraktiker dürfen mit dem Medikament nicht arbeiten.
Welches Alter ist ideal für Botoxunterspritzungen?
Mit dem Medikament werden insbesondere Falten behandelt, die sich durch die Gesichtsmimik entwickelt haben. Deswegen beginnen einige Patienten bereits mit 30 Jahren eine Botoxbehandlung, da dann die ersten Mimikfalten im Gesicht zu sehen sind. Andere Menschen entscheiden sich schon Jahre vorher für die Behandlung, da sie bereits frühzeitig feine Falten haben oder diese vorbeugen möchten.
Lassen sich Botoxinjektionen rückgängig machen?
Nein, das ist nicht möglich. Ist die Substanz unter der Haut, erfüllt sie ihre Wirkung. Aus diesem Grund ist es unerlässlich, einen kompetenten Arzt heranzuziehen. Dieser wird sehr vorsichtig vorgehen und lieber zu wenig als zu viel unterspritzen.