Lipödem

Lipödem Behandlung

Vorteile einer Fettabsaugung bei einem Lipödem

Als Lipödem wird eine Fettverteilungsstörung bezeichnet, die fast ausschließlich bei Frauen zwischen 20 und 50 Jahren auftritt. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch eine zunehmende Vermehrung von Fettzellen an Beinen, Hüften und Gesäß sowie in manchen Fällen an den Armen. Knapp 4 Millionen Menschen in Deutschland leben mit der Diagnose. Dabei dürfte die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher sein, denn besonders bei übergewichtigen Frauen werden Lipödeme häufig mit Adipositas verwechselt. Doch in den letzten Jahren stand die Erkrankung immer mehr im Fokus der Wissenschaft. Dadurch sind die Lipödem Diagnose und auch die Therapie mehr ins Bewusstsein bei Medizinern und Betroffenen gerückt. Eine sehr gängige Lipödem Behandlung ist die Fettabsaugung.

Was ist ein Lipödem?

Der Fachbegriff „Lipödem“ setzt sich aus den beiden griechischen Wörtern „lipos“ und „oid“ zusammen, was als „Fettschwellung“ übersetzt werden kann. Er beschreibt eine chronische Erkrankung, welche durch eine schmerzhafte Fettverteilungsstörung gekennzeichnet ist. Aufgrund des optischen Merkmals, normaler Oberkörper bei massiven Oberschenkel- und Hüftproportionen, wird das Phänomen umgangssprachlich auch oft als „Reiterhosen-Krankheit“ tituliert. Neben den Schmerzen ist vor allem die psychische Belastung durch das veränderte Aussehen eine sehr belastende Begleiterscheinung des Lipödems.

In der Regel erkranken Frauen an Lipödemen, vorwiegend am Ende der Pubertät oder nach einer Schwangerschaft. Daher liegt die Vermutung nahe, dass hormonelle Faktoren die Krankheitsentstehung begünstigen könnten. Ebenso ist eine familiäre Häufung zu beobachten, weshalb auch die Genetik eine Rolle spielt.

Ein Lipödem kann alle Frauen betreffen, schlanke wie auch übergewichtige. Die Erkrankung ist jedoch bei schlanken Frauen schneller erkennbar, weil die veränderten Proportionen rasch ins Auge stechen. Bei übergewichtigen Frauen können die Symptome des Lipödems aufgrund der bereits vorgeschädigten Gewebestrukturen noch massiver sein bzw. der Erkrankungsverlauf des Lipödems ist oftmals beschleunigt.

Die deutliche Vermehrung von Fettzellen im Unterhautfettgewebe ist daher nicht mit Adipositas zu verwechseln. Doch bei bereits übergewichtigen Frauen, die auch Lipödeme entwickeln, kommt es zudem nicht selten begleitend zu einer irreversiblen Störung des lymphatischen Systems. Dieses Phänomen wird als Adipositas-Lipo-Lymphödem bezeichnet.

Wie kann ich ein Lipödem erkennen?

Lipödeme sind durch eine symmetrische Fettzunahme gekennzeichnet. Das Bindegewebe ist sehr weich, schwammig und dellig. In der Regel sind die Oberschenkel, die Hüften und das Gesäß betroffen, in einigen Fällen auch die Arme. Bei der Erkrankung beginnt die unkontrollierte Fettvermehrung körperstammnah und endet abrupt an den Knöcheln bzw. Handgelenke, sodass im fortgeschrittenen Stadium dieser Bereich vom Fettgewebe überlappt wird.

Hinzu kommen erhebliche Schmerzen in den Beinen nach längeren Phasen des Sitzens oder des Stehens. Betroffene reagieren sehr druck- und berührungsempfindlich, die Extremitäten fühlen sich bleischwer und geschwollen an. Des Weiteren wird das Gehen durch das vermehrte Aneinanderreihen der Oberschenkelhaut unangenehm, die Gelenke werden übermäßig belastet und entzünden sich und auch die Lebensqualität sowie die psychische Gesundheit leiden.

Welche Stadien gibt es?

Im Stadium 1 ist die Hautoberfläche noch glatt, das Unterhautfettgewebe jedoch bereits verdickt. Beim Darüberstreichen mit der flachen Hand können die Betroffenen feine Knoten und Dellen spüren, was auch unter dem Namen „Orangenhaut“ bekannt ist.

Bei Stadium 2 wird die Hautoberfläche bereits uneben, die vorher nur spürbaren Knoten und Dellen sind nun auch sichtbar und zeichnen sich ab.

Das Stadium 3 ist durch hartes, derbes und deutlich delliges Hautgewebe gekennzeichnet. Die Ausdehnung der Fettzellen weitet auch die Haut und es bilden sich große Hautlappen, sodass Sie auch als Laie das Lipödem erkennen.

Jegliche Begleiterscheinungen können in verschiedenen Stadien auftreten und dauerhaft oder temporär sein. Hinzu kommt, dass manche Frauen sehr lange in einem Stadium verweilen, während sich das Beschwerdebild bei anderen Betroffenen schnell verschlechtert. Die Einteilung nach Form und Aussehen stellt daher nur einen Teilaspekt bei einer Lipödem Diagnose dar.

Wie sieht eine Lipödem Behandlung aus?

Die Behandlung fußt auf drei Säulen: KPE (komplexe physikalische Entstauungstherapie), Ernährungs- und Bewegungstherapie sowie einer Fettabsaugung.

Bei der KPE werden durch manuelle Lymphdrainage, Kompressionstherapie und gezielte Hautpflege die angestaute Flüssigkeit im Gewebe abtransportiert und somit die Schwellungen und auch die Schmerzen reduziert. Um den Erfolg der Entstauung zu erhalten, ist eine dauerhafte Kompression vonnöten.

Dass gesunde Ernährung wichtig ist, muss nicht explizit erwähnt werden. Doch vor allem bei Erkrankungen wie dem Lipödem ist richtiges Essverhalten obligat, da sonst die Fettdepots weiter zunehmen und auch die Begleiterkrankungen schneller zu Tage treten. Im Zusammenhang mit der Fettzellenstörung haben sich die isoglykämische und die ketogene Ernährung als effizient erwiesen. Diese führen dazu, dass der Körper einerseits auf eigene Fettreserven zurückgreift, um Energie zu gewinnen und andererseits die Fettverbrennung ankurbelt. Im Rahmen einer Ernährungstherapie lernen Betroffene, wie sie diese Ernährungsformen in der Praxis umsetzen können.

Auch wenn Lipödeme durch Bewegung nicht aufzuhalten sind, so kann gezielter Sport dabei helfen, Übergewicht zu reduzieren und infolgedessen auch Schmerzen zu behandeln und Lymphödeme zu verhindern. Außerdem verbessert Bewegung die Lebensqualität und erhöht die Compliance. Als geeignete Sportarten bei einem Lymphödem gelten Aqua-Gymnastik, Schwimmen, Nordic Walking, Faszientraining oder Crosstraining. Hierbei wird der gesamte Körper gefordert ohne die Gelenke zusätzlich zu belasten.

Wenn sich trotz konsequenter KPE und begleitender Ernährungs- und Bewegungstherapie keine Besserung zeigt, kann eine Fettabsaugung in Betracht gezogen werden. Mithilfe dieses Eingriffes ist es möglich, das krankhafte Fettgewebe dauerhaft zu entfernen. Auch wenn die Liposuktion bei einem Lymphödem mit Risiken verbunden ist und erst ab dem Stadium 3 gegebenenfalls von den Krankenkassen bezahlt wird, ist diese Möglichkeit für viele Betroffene der einzige Weg zu einem normalen Leben. Denn die ungewöhnlichen Körperproportionen in Verbindung mit Schmerzen und Bewegungseinschränkung führen oftmals zu seelischem Leid.

Vorteile einer Fettabsaugung

Bei einer Liposuktion wird das überschüssige Fettgewebe abgesaugt. Das Verfahren ist sehr effektiv, weil nicht nur bis zu 8 Liter Fett entnommen werden können, sondern auch weitere Benefits entstehen. Den größten physischen Nutzen ist für das Blut- und Lymphsystem zu verzeichnen, welches durch die Entstauung weniger druck- und schmerzempfindlich reagiert. Doch auch optisch lässt sich mit diesem Eingriff die Form der Hüften und Beine gleichmäßig verbessern und die Haut straffen, was besonders positive psychische Effekte bei den Betroffenen hat.

Abzusaugende Regionen werden vor einer Fettabsaugung markiert.

Wie läuft eine Fettabsaugung ab?

In der Regel ist die gängige Fettabsaugungsart die sogenannte Vibrationsliposuktion (PAL-Methode). Der Chirurg oder die Chirurgin setzt in den behandelnden Bereichen kleine Hautschnitte und reichert die Fettzellen mit einer Tumeszenzlösung an, sodass das Gewebe anästhesiert ist und sich die einzelnen Zellen voneinander trennen. Mithilfe einer Vibrationskanüle werden die Zellen dann gelockert und abgesaugt.

Mit einer dünnen Kanüle werden die Fettzellen abgesaugt.

Was ist nach der OP zu beachten?​

Nach der Operation müssen die Betroffenen eine Kompressionshose tragen, um postoperative Ödeme zu vermeiden und den Lymphfluss anzuregen. In den ersten beiden Wochen ist diese Hose 24 Stunden zu tragen, außerdem ist eine regelmäßige Lymphdrainage empfehlenswert. Anschließend raten Experten dazu, die Kompression noch für mehrere Wochen tagsüber weiter fortzuführen.

Die Einschnitte werden nach der OP nicht vernäht, damit Wundsekret sowie die applizierte Tumeszenzlösung herausfließen kann. Die unvernähten Schnitte heilen nahezu narbenfrei und unkompliziert ab.

Welche Risiken gibt es?

Die Liposuktion ist eine Gewebeverletzung, die mit Blutverlust, Blutergüssen und Entzündungen sowie Schmerzen, Schwellungen und Missempfindungen einhergehen kann. Diese Begleiterscheinungen sind harmlos und klingen in der Regel einige Tage nach dem Eingriff ab.

Die Hautüberschüsse, welche durch die Volumenreduktion entstehen, können im Rahmen einer Straffungsoperation beseitigt werden. Dies ist oftmals jedoch mit einem zweiten Eingriff verbunden.

Etwa 1 Woche nach der Operation können Sie wieder arbeiten. Sport ist nach etwa 6 Wochen möglich.

Das Ergebnis ist frühestens nach etwa 6 Monaten sichtbar. Weitere Eingriffe sollten daher erst nach einem Jahr anberaumt werden.

FAQ Lipödem

Wie viel kostet der Eingriff?

Eine Liposuktion kann zwischen 3.500 und 5.000 Euro kosten. Bei Stadium 3 kann die Krankenkasse auf Antrag die Kosten übernehmen.

Wie oft muss die Behandlung durchgeführt werden?

In der Regel findet frühestens nach 18 Monaten ein neuer Eingriff statt.

Ist das Ergebnis dauerhaft?

Bei einer Operation können nie alle krankhaften Fettzellen entfernt werden, sodass sich die verbliebenen weiterhin vermehren. Doch aufgrund der vielfach geringeren Anzahl schreitet die Fettverteilungsstörung nach einer Operation deutlich langsamer voran.

Wie viel kg Gewicht kann ich durch eine Fettabsaugung verlieren?

Dies hängt von der abgesaugten Menge ab und lässt sich nicht pauschal beantworten.

Ist die Behandlung schmerzhaft?

Der Eingriff selbst findet unter Vollnarkose statt. Postoperativ können Schmerzen durch die Gewebeverletzung, durch Hämatome oder Nervenreizung hervorgerufen werden. Diese verschwinden jedoch nach einigen Tagen wieder.


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